Kindertherapie
Die Befundung der aktuellen Motorik ist Teil jeder physiotherapeutischen Therapieeinheit.
Sie erfolgt in spielerischer Art und Weise, um so feststellen zu können, wo Ihr Kind in seiner motorischen Entwicklung steht.
Auch die Qualität wird beurteilt (wie erfolgt die Bewegung, wo weicht es von der Idealmotorik ab und welche Auswirkungen hat dies zur Folge).
Darauf aufbauend wird der Fokus in der Behandlung nach der Vojta-Therapie gesetzt und Sie erhalten Tipps und Ratschläge für zu Hause.
Die Vojta-Therapie:
Bereits in den ersten Lebenswochen lassen sich mit der Vojta-Therapie Bewegungsstörungen behandeln. In jedem Fall gilt: je so früher – desto besser. Das Gehirn weist im ersten Lebensjahr eine große Plastizität auf, das heißt, es ist noch sehr formbar.

Bei der Vojta-Therapie werden „normale Bewegungsabläufe“ wie Greifen, Aufrichten und Laufen nicht primär gelernt, geübt und trainiert.

Die Vojta-Therapie regt vielmehr das Gehirn an, „angeborene, gespeicherte Bewegungsmuster“ zu aktivieren.
Anwendung bei
- zentralen Koordinationsstörungen im Säuglingsalter
- Bewegungsstörungen als Folge von Hirnschädigung (Zerebralparesen)
- Lähmungen der Arme und Beine (Plexusparese, Spina bifida,…)
- Muskelerkrankungen
- Skoliose und Erkrankungen / Fehlhaltungen der Wirbelsäule
- Orthopädischen Erkrankungen
- Fehlentwicklung der Hüfte (Hüftdysplasie)
- Schiefhals und anderen Asymmetrien
- Problemen beim Atmen, Schlucken, Kauen
Welche Fortschritte können Sie bei der Behandlung erkennen?
- Skelettmuskulatur
- Wirbelsäule wird gestreckt und gedreht, in der Funktion beweglicher
- Kopf freier bewegbar
- Gelenke zentrieren sich (v.a. Schulter, Hüfte), Fehlhaltungen nehmen ab
- Hände und Füße lassen sich gezielter und umfangreicher für Stütz- und Greiffunktion einsetzen
- Gesichts- und Mundbereich
- Saug-, Schluck- und Kaubewegung werden erleichtert
- die Augen bewegen sich unabhängig vom Kopf und zielgerichteter (wichtig für Kontaktaufnahme)
- die Stimme wird lauter und kräftiger
- Bei gutem Aktivierungszustand äußert Ihr Kind seine Anstrengung durch Schreien, welches am Ende der Übung beim Hochnehmen wieder aufhört
- die Sprache wird verständlicher
- die Atmung wird tiefer und konstanter
- Vegetatives Nervensystem
- die Haut wird besser durchblutet
- regulierende Funktionen von Darm und Harnblase werden aktiviert
- Wahrnehmung
- Verbesserung des Gleichgewichts
- Wahrnehmung im Raum, Empfindungen warm-kalt, spitz-stumpf
- Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung
- Verbesserung des Erkennens von Formen durch Ertasten
- Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit Ihres Kindes